Krückau-Projekt: Gezeiten-Fische
Realisation 2004
Die “Gezeiten-Fische” sind eine Wasserstandsanzeige mit sieben Fisch-Skulpturen heimischer Fischarten. Sie wurden an der Spundwand unterhalb der Wedenkampbrücke angebracht und sind aus Unterwasserbeton gegossen und mit einem Mäander aus Stahl montiert, der eine inhaltliche Verbindung zu der früher mäandernden Krückau herstellt. Die Fische tauchen bei Ebbe auf und sind bei Flut fast alle unter der Wasseroberfläche verschwunden. Der Wechsel der Wasserstände wird dadurch besonders für Kinder, die noch keine Zahlen lesen können, sehr anschaulich. Die Skulptur wird durch eine Hinweistafel ergänzt, auf der der aktuelle Wasserstand in Metern über NN abgelesen werden kann. Auf der Höhe zwischen „Hecht“ und „Karpfen“ ist eine Markierung für den Wasserstand bei Mittlerem Hochwassers (MHW) angebracht.
Die besondere Herausforderung bei diesem Projekt war der Unterwasserbeton, aus dem ich die Fische gießen musste. Die Nachfrage bei Herstellern ergab, dass zwar frischer Unterwasserbeton gemischt und geliefert werden konnte, jedoch ab einer Menge ab 20 Tonnen. Für kleine Mengen war der Aufwand zu hoch. Daher habe ich mir durch einen Chemiker die Zusammensetzungen erstellen lassen, auf Kleinmengen umgerechnet und die speziellen Zuschlagstoffe gekauft, damit der Beton den erhöhten Anforderungen der täglich wechselnden Wasserstände standhalten konnte. Die Figuren habe ich in Ton vormodelliert und dann eine Gips-Negativform erstellt. In diese verlorene Form („verloren“, weil die Form nach dem Aushärten zerschlagen wird) wurde der in Eimern angemischte Unterwasserbeton gegossen.
Die Fische haben über die Jahre eine ganz individuelle Patina erhalten, da sich etwas Moss auf ihnen abgelagert hat.
Dieses Projekt wurde gefördert durch das Flora Gesundheitszentrum und durch Meyer Gerüstbau.